Max Babeliowsky- Warendorf - Das Symphonieorchester Warendorf der
Musikschule Beckum-Warendorf hat
den Test, sein regelmäßiges Symphoniekonzert vom Theater am Wall in
die Marienkirche zu verlegen, glänzend
bestanden. Die am Samstag mit Zuhörern fast vollständig gefüllte
Marienkirche bot – wie auch schon bei den
Konzerten des Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr – wieder einen
guten Klangkörper, was die anfängliche
Skepsis mancher Besucher vergessen machte.
Das mit einer Pause zweistündige Programm enthielt drei klassische
Werke aus dem 19. Jahrhundert von Franz
Schubert (1797-1828), Carl Maria von Weber (1786-1826) und Niels W.
Gade (1817-1826).
Der Vorsitzende des Orchesters, Dr. Antonius Kleickmann, führte zu
Beginn in die beiden ersten Beiträge ein.
Schuberts Rosamunde Ouvertüre „Die Zauberflöte“, geschrieben für das
Schauspiel „Rosamunde, Fürstin von
Zypern“ von Helmina von Chézy, war lange Zeit in den Archiven
geblieben, weil das Schauspiel offenbar beim
Publikum und den Kritikern nicht gut angekommen war. Zum Glück fand
die Musik mit der Wiederbelebung den
guten Stellenwert, der ihr zusteht.
Ein besonderer Genuss für die Ohren war Webers Konzert Nr. 1 f-Moll
op. 73. Es glänzte dabei der Klarinettist
Christoph Schröer, Lehrer an der Musikschule, mit seiner langen
Solopartie, die ihm sein Bestes abforderte.
Innerhalb der drei Sätze bot er dem Publikum einen variantenreichern
Hörgenuss.
Weber hatte das Werk für den damaligen Münchner
Hofkapell-Klarinettisten Joseph Bärmann komponiert. Nach
der Uraufführung hielt er fest: „Bärmann blies ganz vortrefflich,
sein Vortrag ließ mir nichts zu wünschen
übrig“. Diesen Ausspruch dürfte sich der musikalische
Orchesterleiter Michael Lempik auch bezüglich des
Vortrags von Christoph Schröer zu eigen gemacht haben. Seine
anschließende Reaktion war entsprechend
herzlich.
Zum zweiten Teil leitete der ebenfalls im Orchester als Cellist
mitwirkende Dr. Winfried Grohe auf die
Symphonie Nr. 2 E-Dur op. 10 von Niels W. Gade über. Der dänische
Komponist hatte enge Kontakte zu
Schumann und Mendelssohn-Batholdy und zählt in Dänemark heute zu den
bedeutendsten Komponisten der
Romantik. Diese Stilrichtung bestimmt seine Vorliebe für
folkloristische Elemente und einen Hang zur
nordischen Sagenwelt. Ein langsamer und geschmeidiger Andante-Ton
der Streichinstrumente kontrastiert mit
dem gewaltigen Allegro-Einsatz der Bläser.
Mit einem zufriedenen Gefühl können die Besucher sich heute schon
auf das nächste Konzert des Orchesters
freuen.